Es ist kein Geheimnis, dass Klötze aus Beton seit jeher die Fantasie und Kreativität der Menschen beflügeln. Nichts kann ein Stadtbild so wirkungsvoll prägen wie geschickt platzierte Klötze aus Beton. Dabei muss es nicht unbedingt auf die Größe ankommen. Gewiss, ein paar bescheidene Straßenbegrenzungsklötzchen wirken im Vergleich zum Prestigeprojekt Klotz2014 eher spartanisch. Doch mit Kreativität und Freude an erfrischenden Grautönen lassen sich mit Klötzen unvergessliche Betonwelten schaffen, die Stimmung und Wertempfinden vor Ort nachhaltig beeinflussen.
Da mutet es befremdlich an, wenn sich selbst berufene Künstler eigenmächtig an einer "Verschönerung" der prächtigen Betonobjekte versuchen und dabei, nun ja, mäßig erfolgreich sind. Die infantilen Machwerke
dieser Künstlergruppierung verhunzen und verhöhnen Form und Material der ästhetischen Monolithe auf derart profane Weise, dass man nur froh sein kann, dass die eigentlichen Modifikationen an Spanplatten vorgenommen wurden. Alles andere hätte einem doch leid getan um die Bausubstanz.
Wie viel umsichtiger erscheint da zum Beispiel
diese Skulptur, die der Klotzform auf respektvolle und dennoch verspielte Weise huldigt und dem ästhetischen Potential des Werkstoffs durch Kreativität und Verantwortungsbewusstsein zur Ehre gereicht. Hier hat sich der Künstler
zu Lebzeiten ein strahlend graues Denkmal gesetzt. Sein Objekt wirft Fragen auf, z.B. "Was wiegt das Teil wohl?" oder "Macht man sich schmutzig wenn man es anfasst?". Es fordert heraus, man fühlt sich berufen, seinerseits den Betonmischer anzuwerfen und sich die Hände schmutzig zu machen.